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Agile Status Quo

Interview mit Fred Mahringer,
Lead of agile Transformation

„Jeder findet den richtigen Weg selbst, so etwas läuft nicht nach Schema F.“

Wann wurde dir klar, dass klassische Methoden nicht länger alle Probleme lösen können?
Wir wollten im Smart Home Bereich einsteigen und da lagen Problem und Lösung nicht auf der Hand. Wir wussten ja nicht, wie sich diese Thematik entwickeln kann, sondern nur, dass es Kunden*innenbedarf gibt. Aber wie versteht man diesen Bedarf richtig? Wie wird ein gutes Produkt daraus? Und diese Fragen konnten wir mit herkömmlichen Mitteln nicht beantworten.


Warum hat man sich dann ausgerechnet für Agility entschieden?
Dazu gibt es drei Punkte: 

1. Radikale Kunden*innenorientierung: Wir stellen unsere Kunden*innen in den Fokus und das geht nicht mit Befragungen und Formularen, sondern mit ständigem Involvement. Dank moderner Technologien können wir schnell MVPs (Minimal Viable Products) liefern und schon nach ein paar Wochen hatten wir unseren ersten Prototyp. Den haben wir dann unseren Kolleginnen und Kollegen vor dem Gang in die Kantine gezeigt – je mehr Feedback, desto besser.

2. Ständig liefern: Nach nur 9 Monaten konnten wir eine komplett neue Produktfamilie vorstellen. 

3. Klare Orientierung an den Mitarbeiter*innen: Es wird ein Thema gegeben und dann kann man sich ganz darauf fokussieren. Wer sich mit Maschinenbau auskennt, weiß, dass Rüstkosten was ganz Schlechtes sind. Wenn ich meine Maschine umstellen soll von Werk A auf Werk B und dabei noch umbauen muss, dann haut mir das den ganzen Business Case zusammen. Aber bei Menschen wird erwartet, dass sie alle 10 Minuten was anderes machen? Klar, dass das nicht sinnvoll ist, darum: Fokus!


Welchen Meilenstein von Agilität @ A1 würdest du hervorheben?
Wenn Smart Home der Anfang war, dann war Digital30 die nächste Stufe. Das war am Anfang kaum vorstellbar: Der Umsatz sollte um 30% erhöht werden und dazu müsste man ganze 80 Expertinnen und Experten auf Tribes &Squads umstellen. Da es noch nicht einmal einen fixen Endpunkt gab, wussten wir anfangs gar nicht, wie man das Thema angehen soll. Da gehört Mut hinzu, done is better than perfect.
Was haben wir also gemacht? Teamleads wurden zu Product Owners, es wurden Tribe Leads eingeführt und wir haben unsere Kunden*innen in den Mittelpunkt gestellt. Am Ende standen dort 50% mehr Umsatz, aber was noch wichtiger ist: es hat Spaß gemacht!


Wie ist der Status Quo?
Sehr unterschiedlich. Wir haben schon viel gelernt und experimentiert, und jetzt stellen sich viele Fragen. Einige stehen vor einer kompletten Umstellung auf Agilität, andere starten jetzt erst durch und wieder andere müssen sich eine Skalierung überlegen. Wir haben einen kompletten Geschäftsbereich transformieren können, aber was kommt als nächstes? Können wir das auf ein ganzes Unternehmen übertragen? Läuft das wie bei Digital30, nur größer?
Es ist auf jeden Fall überall ein Thema und mittlerweile haben wir schon eigene Coaches und Inhouse Trainings.


Wo führt die Agile Journey noch hin?
Jeder findet den richtigen Weg selbst, so etwas läuft nicht nach Schema F. 
Wir glauben an das Thema Freiheit, geben aber gerne Frameworks und Empfehlungen zum Zurechtfinden. Wie es dann nachher ausgestaltet wird, ist jedem/r selbst überlassen. 


Was bietet A1 allen Bewerber*innen, die sich für Agilität interessieren? 
Für mich sind Agilität und Digitalisierung wie siamesische Zwillinge. Man kann im einen nur erfolgreich sein, wenn man das andere versteht. Und da sind wir als A1 einfach am Zahn der Zeit: wir kommen aus dem Digital Business. Wer Lust und Laune hat, unsere Agenda mitzugestalten, bekommt hier alle Möglichkeiten. Wenn dir ein Thema gefällt, dann nimm es dir! Da hat der Graduate auch schon einmal Meetings mit dem CEO. Diese Kombination aus stabilen Strukturen und Start-Up Arbeitsweisen schafft völlig neue Sphären von Geschwindigkeit.

Zusätzlich bieten wir den riesigen Vorteil, dass wir extrem skalieren und uns über den eigenen Tellerrand hinaus engagieren. Wir haben Studien vorangetrieben, die Empowering Agile Konferenz ins Leben gerufen und und und. Wer interessiert ist, kann gerne mal zur Agile Journey Führung vorbeikommen und mit eignen Augen sehen, was hier alles läuft. Wir hatten Führungen, da bekamen die Teilnehmer tagelang den Mund nicht zu vor lauter Staunen. Einem so großen Unternehmen traut man solche Agilität meist gar nicht zu!


Möchtest du allen Interessierten noch etwas mit auf den Weg geben?
Die Frage ist doch: was war mein Beitrag, wenn ich am Freitag das Büro verlasse? Worauf bin ich stolz?
 Mir hat eine Kollegin erzählt, wenn sie am KANBAN Board ein Post-It von „Doing“ zu „Done“ umhängen kann, dann tut das einfach gut. Agilität macht genau so etwas spürbar.